Dienstag, 10. Mai 2011

Lohnsklave der Zeitarbeit

Bewerbung als Rudersklave in der Knechtungsabteilung

Sehr geehrter Herr Giermeier,

betreffend meiner Arbeitssuche im Bereich Rudersklave bin ich auf Ihr Unternehmen gestoßen, welches sich in diesem Bereich zu den besten des Metiers entwickelt hat und somit für mich eine interessante Perspektive für die Zukunft bietet.

Bei einem Gespräch mit einem Ihrer Angestellten, dem Peitschenschwinger und Taktgeber Herrn Haudrauf, habe ich von den verschiedenen Möglichkeiten der unfreien Mitarbeit in Ihrem Unternehmen erfahren, und ich bin sehr angetan bei dem Gedanken, auf einer Ihrer Galeeren schinden zu dürfen. Bedingt durch meine sehr devote Grundhaltung und dem Hang zur Unterwürfigkeit kann ich durchaus behaupten, mich für eine Stelle bei Ihnen privilegiert zu fühlen.

Nach Abschluss meiner Tätigkeit als unfreier Knecht im Bergwerk zu Kupferstadt, welches ich als meine Lehrzeit benenne, war ich erfolgreich auf den Kartoffelfeldern des Grafen von Rübensack als Vorbuddler tätig. Jedoch erlag dieser Herr später einem Gichtleiden, so dass die Felder in den Besitz eines anderen Herren übergingen, welcher meiner Dienste nicht mehr bedurfte.
Somit denke ich, dass ich meine durch die vorige Tätigkeit sehr trainierten Arme bestens in Ihren Dienst stellen kann, und Ihren Ansprüchen mit Sicherheit genüge.

Als Anlagen seien beigefügt:

  • Belege meiner Peitschenstriemen auf dem Rücken (siehe Fotos)
  • Empfehlungsschreiben des Bergwerkes zu Kupferstadt

Über eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.

Mit unterwürfigen Grüssen
Karl Hoffnungslos

1 Kommentar:

  1. Sehr geehrter Herr Hoffnungslos,
    da bei uns alle Rudersklavenplätze bestzt sind, muss ich Ihnen leider mitteilen, das wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen können.
    Betrachten Sie dies nicht als eine persönliche Wertung Ihrer Person.

    Wir können Ihnen aber empfehlen, sich in nächster Zeit erneut zu bewerben, da doch auf der einen oder anderen Galeere hin und wieder Plätze frei werden durch chronische Erschöpfungszustände der Mitarbeiter. Oft haben diese auch lange bandartige Entzündungen im Rückenbereich, so das diese dadurch ausfallen.

    Mit freundlichem Gruß

    Ruppert Giermann

    Ps. Obwohl Sie auf hoher See unterwegs sind, ist es nicht wichtig schwimmen zu können. Sie sind ja an den Ruderbänken fest gekettet und der Herr Haudrauf hat ja im Notfall nicht ewig Zeit alle Mitarbeiter los zu ketten.

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